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gegen den Bischof nicht strenger als gegen jeden Anderen vorgegangen war, so lag doch in diesem Falle in dem Versah-ren der Regierung ein Migriff, der von den Belgiern als Verhhnung ihres Glaubens betrachtet wurde und den tiefsten Ha des Klerus gegen den König hervorrief. Die Geistlich-feit fhlte sich in ihren innersten Interessen verletzt, als der König das gesammte Unterrichtswesen, in dem sie ein ihr mit Recht zukommendes Gebiet sah, unter weltliche Behrden stellte. Gymnasium und Elementarschulen wurden dadurch gehoben und ein sogenanntes philosophisches Collegium" zu Lwen gegrndet, dessen Vorlesungen Jeder, der ein geistliches Amt beanspruchte, eine Zeit lang besucht haben mute. Der König wollte hierdurch die ffentliche Erziehung verbessern und ein aufgeklrtes Geschlecht heranbilden, aber wenn auch in dem Collegium Nichts gegen das katholische Dogma gelehrt wurde, so war es der Geistlichkeit schon deshalb verhat, weil es von einem protestantischen Fürsten ausging, und diese wandte sich nur um so mehr der Richtung der Jesuiten und Ultramon-tanen zu. Das ganze Volk aber sah in der Weisung, das Hollndische als amtliche Sprache zu betrachten, nur eine Ab-hngigkeit von Holland und eine Unterdrckung der belgischen Nationalitt, und murrte laut, da es zur Tilgung der hol-lndischen Staatsschuld herangezogen und deshalb mit neuen Steuern belastet ward.
Als der König im Sommer 1829 eine Reise durch Bel-giert machte und berall mit groen Ehren und Freudenbezeu-gungen empfangen wurde, lie er sich hierdurch der die wahre Stimmung des Volkes vllig tuschen. In Lttich erklrte er den Staatsbehrden, er wisse nun, was er von den angeb-lichen Beschwerden zu halten habe, man danke das Alles den Absichten einiger weniger, die ihre Sonder-Interessen htten, ein solches Betragen sei infam. Das Wort zndete, und in Flandern, dem Heerde der klerikalen Opposition, bildete sich ein Orden der Infamen", dessen Mitglieder eine Medaille trugen, die ein offenes Buch darstellte, mit der Aufschrift: fideles jusqu' l'infamie!" mit Anspielung auf den Wahl-spruch der ehemaligen Geusen: Getreu bis zum Bettelsack!" (fideles jusqu' la besace!).
Der Geist des Widerstandes und der Abneigung gegen
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F'erxes und befahl, dem Hellespont dreihundert Geißelhiebe
zu geben und ein paar Ketten in die tiefe See zu versenken.
Den Geißelern aber trug er auf, die rasenden Worte zum
Hellespont zu sprechen: „D du bitteres Wasser, der Herr
legt dir diese Strafe auf, weil du ihn beleidigt hast, da er
dir doch nichts zu Leide gethan hat. Und der König Ferres
wird doch über dich gehen, du magst wollen oder nicht.
Von Rechts wegen aber opfert dir kein Mensch, weil du ein
trügerischer und salziger Strom bist." Die Baumeister an
der Brücke aber ließ Ferxes enthaupten. Die Brücken wurden
nun von andern Ballmeistern vollendet, und als alle Arbeiten
fertig waren, zog das Heer von Sardes, wo es überwintert
hatte, nach Abydos. Da nahte sich Pythios dem König und
bat ihn um die Gewährung einer Bitte. Der König ver-
sprach sie und Pythios sagte: ,,Herr, ich habe fünf Söhne
und sie müssen mit dir in den Krieg ziehen. Habe nun Er-
barmen, o König, mit mir altern Manne, und befreie meinen
Sohn, den ältesten, vom Kriegsdienste, die vier andern mögen
mit dir ziehen." Ferxes aber ergrimmte und antwortete:
,,O du schlechter Mensch, du wagst es, da ich doch selbst in
den Streit ziehe, mit meinen Söhnen und -Brüdern, mit
meinen Verwandten und Freunden, deines Sohnes zu ge-
denken, da du doch mein Knecht bist, der mich eigentlich niit
seinem ganzen Hause und dem Weibe dazu begleiten müßte?
Du sollst deine Strafe empfangen, doch weniger als du ver-
dienst. Denn dich und deine vier Söhne rettet die Gast-
freundschaft, doch der eine, an dem dir am meisten liegt,
soll dir zur Strafe das Leben verlieren." Daraus befahl
Ferxes, den ältesten Sohn des Pythios mitten durchzuhauen
und die beiden Hälften, die eine zur Rechten, die andere zur
Linken des Weges hinzulegen, damit das Heer da hindurch
gehen sollte. > /
Der Zug des Heeres war auf folgende Weise geordnet:
Voran gingen die Lastthiere und das Zugvieh, nach diesen
das ganze Heer von allerlei Volk ohne Unterschied bunt
durcheinander: nach der ersten Hälfte war aber ein Zwischen-
raum gelassen, daß sie nicht mit dem Könige zusammentrafen.
Run zogen voran 1000 auserlesene Persische Reiter, hinter
diesen 1000 Lanzenträger, sodann die zehn Risäischen Rosse,
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durchzukommen war, ließ er sich auch von ihm nachziehen.
Endlich sah er ein Loch, das für den Fuchs zum Durchkriechen
groß genug war, und Licht durch dasselbe. Der Fuchs eilte,
als er von Aristomenes losgelassen worden war, seiner Höhle
zu. Aristomenes aber machte das Loch, das zum Durchkommen
für ihn zu klein war, mit den Händen weiter und entkam zu
den Seinen nach Eira.
Den Lacedämoniern wurde sogleich von Ueberläufern ge-
meldet, daß Aristomenes unversehrt zurückgekommen sei. Sie
hielten es aber sür unglaublich, bis er eine Schaar von Ko-
rinthern, die den Lacedämoniern zu Hülfe zogen, schlug, und
ihre Anführer tödtete. Nach dieser That brachte er dem Zeus
das Opfer dar, welches man Hekatomphonie nennt, und das
jeder Messenier, der hundert Feinde erlegt hatte, verrichtete.
Aristomenes hatte es zum ersten Male dargebracht, als er am
Denkmale des Ebers gefochten hatte: auch zum dritten Male
soll er es in der Folge wiederholt haben.
Die Lacedämonier schlossen einst, als sie das Fest der
Hyacinthien feierten, mit den Messeniern in Eira einen Waffen-
stillstand auf vierzig Tage. Als nun Aristomenes, ohne et-
was zu fürchten, sich eine Strecke von Eira entfernt hatte,
wurde er von Kretischen Bogenschützen, die in Messenien um-
herschwärmten, gefangen und mit den Riemen, die sie an ihren
Köchern hatten, gebunden. Sie brachten ihn in einen Meierhof
im Messenischen Gebiete, wo eine Mutter mit ihrer Tochter
wohnte; der Vater war gestorben. Dieser Jungfrau war in
der vorhergehenden Nacht ein Traumgesicht erschienen: Wölfe
führten zu ihnen in den Meierhof einen gefesselten Löwen, der
keine Klauen hatte; sie selbst löste dem Löwen die Fesseln, fand
seine Klauen und gab sie ihm: so wurden in: Traume die
Wölfe von dem Löwen zerrissen. Jetzt nun, da die Kreter
den Aristomenes hereinführten, merkte die Jungfrau, daß das
in der Nacht erschienene Traumgesicht in Erfüllung gehe, und
fragte ihre Mutter, wer das wäre. Als sie seinen Namen
erfuhr, faßte sie Muth das auszuführen, was ihr im Traume
befohlen worden war. Sie schenkte daher den Kretern so viel
Wein ein, als sie nur trinken wollten, und als sie berauscht
waren, entwendete sie dem, welcher am tiefsten schlief, sein
Mesier und zerschnitt die Fesseln des Aristomenes; er aber
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schüft ablege. „Wäre es nicht besser," sagte Alcibiades,
„darüber nachzudenken, wie er ihnen keine Rechenschaft mehr
abzulegen brauche."
Als Jüngling war er innig befreundet mit dem weisen
Sokrates, der den sonst leichtsinnigen und übermüthigen
Jüngling so für sich zu gewinnen wußte, daß er wißbegierig
dessen Lehren anhörte und seinen Tadel ruhig über sich er-
gehen ließ. Leider schlug aber Alcibiades, wenn er unter das
Volk kam, die Lehren des Weisen wieder in den Wind. Auf
dem Feldzuge nach Potidäa, den er und Sokrates mitmachten,
siel einst Alcibiades verwundet nieder: da deckte ihn der
Weise mit seinem Schild und rettete sein Leben. Als nach
der Schlacht der Preis der Tapferkeit dem Sokrates zuerkannt
werden sollte, bat dieser die Richter, ihn dem Alcibiades zu
ertheilen. — In der für die Athener unglücklichen Schlacht
bei Delion zog sich Sokrates zu Fuß mit wenigen Gefährten
zurück unter steter Verfolgung der Feinde; da sprengte Alci-
biades, der den Feldzug zu Pferde mitmachte, heran und
rettete sein Leben.
Einst machte Alcibiades mit seinen Gefährten eine Wette,
daß er dem Hipponikos, einem reichen und angesehenen
Athener, eine Ohrfeige geben wollte, und führte diese That
aus offener Straße aus. Jedermann war über diese Frech-
heit empört. Am andern Tage jedoch begab sich Alcibiades
zum Hipponikos, bat ihn demüthig um Verzeihung und bot
seinen entblößten Rücken zur verdienten Geißelung dar. Hip-
ponikos verzieh ihm und wurde in der Folge so für Alci-
biades eingenommen, daß er ihm seine Tochter zur Frau gab.
Alcibiades besaß einen Hund von ausgezeichneter Schön-
heit, den er für siebenzig Minen gekauft hatte. Diesem
schnitt er den Schwanz ab, der die Zierde des Thieres war.
Als ihm seine Freunde vorstellten, daß alle Athener dieses
Streiches wegen auf ihn schimpften, sagte er lachend: „Das
will ich eben; mögen die Athener dies von mir sagen, damit
sie nichts Schlimmeres von mir sagen."
Einst ging Alcibiades auf den Marktplatz, als gerade
das Volk versammelt war. Bei seiner Ankunft schrie das
Volk seinem Liebling freudig entgegen, so daß er darüber
ganz die Wachtel vergaß, die er in dem Busen seines Ge-
13*
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seinem ganzen Wesen einen tiefen Ernst, denn Niemand hat
ihn je lachen oder weinen sehen. Nie besuchte er ein öffent-
liches Bad, und hielt stets die Hände unter dem Mantel ver-
borgen, was für ein Zeichen des Anstandes bei den Griechen
galt. Auf den Feldzügen ging er stets unbeschuht und leicht
gekleidet, so daß die Soldaten es für ein Zeichen eines stren-
gen Winters hielten, wenn er davon eine Ausnahme machte.
Sein Aeußeres war finster und mürrisch, weshalb sein Um-
gang von Andern nicht gesucht ward. Als einst Jemand
über seine finstere Miene spottete, und die Athener ein Ge-
lächter erhoben, sagte er: „Meine Miene hat noch Niemanden
ein Leid zugefügt, aber das Gelächter dieser Umstehenden hat
dem Staate schon viele Thränen verursacht." Ungeachtet
seiner Armuth nahm er nie Geschenke an, und einst sahen
Macedonische Boten, welche ihm ein Geschenk von hundert
Talenten überbringen wollten, wie seine Frau den Teig knetete
und er selbst das Wasser zutrug. In seinem Hause herrschte
die größte Einfachheit. Die Athener gaben ihm den Ehren-
namen des Rechtschaffenen. Während Demosthenes zum Kriege
gegen Philipp rieth, ermahnte Phokion stets in kurzen und
scharfen Ausdrücken zum Frieden, und Demosthenes fürchtete
ihn mehr als andere Athenische Redner. Wenn sich Phokion
^ erhob, pflegte Demosthenes heimlich zu seinen Freunden zu
sagen: „Das Beil meiner Reden ist da!" Als sie einst
in ihren Meinungen einander heftig entgegentraten, ries De-
mosthenes unwillig aus: „Die Athener werden dich tödten,
Phokion, wenn sie rasend werden!" „Und dich," antwortete
Phokion, „wenn sie bei Verstände sind." Da Phokion den
Athenern ihre Fehler, namentlich ihren Leichtsinn mit bitterem
Tadel vorwarf, so mußte er denn auch gewöhnlich hören, daß
seine Vorschläge verworfen wurden. Als daher seine Vor-
schläge einst beifällig aufgenommen wurden, verwunderte er
sich selbst und rief: „Habe ich denn vielleicht etwas Närrisches
gesagt?" — Phokion ward irrt Jahre 318 v. Chr. von den
Athenern der Verrätherei angeklagt und mußte den Giftbecher
trinken. Als einer seiner Freunde sagte: „Welch ein unwür-
diges Schicksal trifft dich, Phokion!" antwortete er: „aber
kein unerwartetes, denn es hat noch alle großen Athener be-
troffen!" — Vier Jahre früher hatte Demosthenes seinen
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Extrahierte Personennamen: Ernst Philipp_rieth Philipp
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denn nicht gesiegt," entgegnete der König, ,,da wir den Feind
nun endlich vor uns haben und ihn nicht erst durch Wüsten
mehr aufsuchen dürfen?" In der Schlacht leisteten die Perser,
namentlich ihre Reiterei, tapferen Widerstand; der linke Flügel
der Macedonier, den Parmenio befehligte, gerieth ins Ge-
dränge, auf dem rechten Flügel aber war Alexander entschie-
den im Vortheil und stellte auch den Kampf auf dem linken
glücklich wieder her. Die Folge dieses Sieges war, daß die
Hauptstädte Babylon, Susa und Persepolis dem Sieger ihre
Thore öffneten. Hier fand Alexander ungeheure Schätze,
mit denen er seine Freunde, seine Officiere und Soldaten
bereicherte. Einst brachte ihm ein Hauptmann den Kopf
eines erlegten Feindes und sagte: „In unserem Lande er-
hält man dafür einen goldenen Becher." — „Doch nur einen
leeren," antwortete Alexander, „ich will dir diesen voll ein-
schenken und ihn dir zutrinken." Ein andermal sah er einen
Soldaten einen Esel mit königlichem Gelde vor sich hertreiben.
Da der Esel ermüdet war und kaum mehr fort konnte, nahm
ihm der Soldat seine Last ab und trug sie keuchend weiter.
„Werde nicht müde," rief ihm Alexander zu, „sondern trage
es den übrigen Weg noch vollends für dich in dein Zelt."
Der geschlagene Dareios war nach Medien und von da
nach den nördlichen Provinzen seines Reiches geflohen, und
Alexander machte sich auf, ihn zu verfolgen. Auf dem Zuge
erfuhr er, daß der Satrap B esso s sich gegen den unglück-
lichen Dareios empört habe, und ihn gefangen mit sich führe.
Alexander eilte dem Verräther nach. Auf diesem Zuge litt
das Heer, da das Wasser gänzlich mangelte, einen quälenden
Durst. Endlich brachte ein Soldat dem dürstenden Alexander
Wasser in einem Helme. Er nahm es; da er aber seine
Soldaten eben so, wie er, vor Durst lechzen sah, sagte er:
„Wenn ich allein trinken wollte, so würden diese hier den
Muth verlieren," und goß das Wasser aus. Die Soldaten
riefen voll Bewunderung über die Enthaltsamkeit des Königs:
„Wir sind nicht ermattet, wir sind auch nicht durstig, ja wir
halten uns auch nicht für sterblich, so lange wir einen solchen
König haben."
Bessos dachte bei der Verfolgung durch Alexander nur
auf seine eigene Rettung; zuvor aber brachte er mit seinen.
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Extrahierte Personennamen: Alexander_entschie- Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander Alexander
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sah sich Hektar nach seinem Bruder Deiphobus um, denn
er hatte keine zweite Lanze zu versenden. Doch dieser war
verschwunden. Da wurde Hektor inne, daß es Athene war,
die ihn getäuscht hatte. Wohl sah er ein, daß das Schicksal
ihn jetzt fassen würde, er dachte daher nur darauf, wie er
nicht rühmlos in den Staub sinken wolle, zog sein gewalti-
ges Schwert von der Hüfte und stürmte, das geschwungene
in der Rechten, wie ein Adler einher, der auf einen geduckten
Hasen oder ein Lämmlein aus der Luft herabschießt. Der
Pelide wartete den Streich nicht ab, auch er drang unter
dem Schilde vor; sein Helm nickte, die Mähne flatterte, und
sternhell strahlte sein Speer, den er grimmig in seiner Rechten
schwenkte. Sein Auge durchspähte den Leib Hektors, for-
schend, wo etwa eine Wunde hasten könnte. Da fand er Alles
blank von der geraubten Rüstung umhüllt: nur wo Achsel
und Hals das Schlüsselbein verbindet, erschien die Kehle, die
gefährlichste Stelle des Lebens am Leib, ein weniges ent-
blößt. Dorthin lenkte Achilles schnell besonnen seinen Stoß
und durchstach ihm den Hals so mächtig, daß die Lanzenspitze
zum Genicke herausdrang. Doch durchschnitt ihm der Speer
die Gurgel nicht so, daß der Verwundete nicht noch reden
konnte, obgleich er in den Staub sank, während Achilles laut
frohlockte und den Leichnam Hunden und Vögeln preiszuge-
den drohte. Da begann der liegende Hektor, schon schwächer
athmend, zu flehen: „Ich beschwöre dich bei deinem Leben,
Achilles, bei deinen Knieen, bei deinen Eltern, laß mich bei
den Schiffen der Danaer nicht die Hunde zerreißen. Nimm
Erz und Gold, so viel du willst, zum Geschenk, und entsende
dafür meinen Leib nach Troja, daß Männer und Frauen
dort ihm die Ehre des Scheiterhaufens zu Theil werden
lassen."
Aber Achilles schüttelte sein fürchterliches Haupt und
sprach: „Beschwöre mich nicht bei meinen Knieen und meinen
Eltern, du Mörder meines Freundes! Niemand sei, der dir
die Hunde verscheuche von deinem Haupt, und wenn mir
deine Landsleute zwanzigfältige Sühnung darwögen und
noch mehr verhießen. Ja, wenn dich Priamos mir selbst
mit Gold aufwiegen wollte!" — „Ich kenne dich", stöhnte
Hektor sterbend, „ich ahnte, daß du nicht zu erweichen sein
4»
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hoffte, 300,000 Mann der auserlesensten Truppen zurückge-
lassen hatte. Die übrigen Schaaren wurden aber von
Hunger und Krankheiten so aufgerieben, daß nur ein kleiner
Theil den Hellespont erreichte, um nach Asien übergesetzt zu
werden. Da der Vorschlag des Themistokles, den Terxes zu
verfolgen und die Brücken zu zerstören, nicht durchging, so
beschloß Themistokles, um sich für künftige Zeiten beim
Ferxes eine Zuflucht zu sichern, dessen Rettung als sein Werk
darzustellen, und sandteeinen Boten an ihn mit den Worten:
„Mich sendet Themistokles, der Oberste der Athener, dir zu
sagen, daß er, um dir einen Dienst zu leisten, die Griechen
abgehalten hat, deine Flotte zu verfolgen und die Brücken
über den Hellespont zu zerstören. Jetzt kannst du in aller
Ruhe deinen Rückweg nehmen."
Nach der Schlacht wählten die Griechen zum Danke für
die Götter die Erstlinge der unermeßlichen Beute aus, dar-
unter waren drei Phönicische Dreiruderer. Nach Delphi aber
schickten sie als Weihegeschenk ein zwölf Ellen hohes Stand-
bild, das einen Schiffsschnabel in der Hand hielt. Ueber den
Preis der Tapferkeit entstand Uneinigkeit unter den einzelnen
Feldherren: den ersten Preis erkannte sich jeder selbst zu, den
zweiten aber ertheilten alle einstimmig dem Themistokles.
Die Spartaner ertheilten ihrem Feldherrn Eurybiades den
Preis der Tapferkeit, dem Themistokles den der Weisheit zu,
beiden ertheilten sie einen Kranz von Oelzweigen. Als Themi-
stokles jedoch nach Sparta reiste, beschenkten sie ihn mit einem
Wagen, und dreihundert Jünglinge geleiteten ihn bis an die
Grenze, eine Ehre, die sie keinem Andern erwiesen haben.
Die größte Ehre erntete Themistokles auf den Olympischen
Spielen; als er sich hier dem Volke zeigte, waren aller Augen
aus ihn gerichtet, Einer Zeigte ihn dem Andern, und lauter
Beifall erscholl ihm von den Anwesenden, die seinetwegen die
Kämpfer vergaßen, entgegen. Da gestand Themistokles selbst
seinen Freunden, daß er jetzt den Lohn alles dessen ernte,
was er mit so vielen Anstrengungen für Griechenland ge-
wirkt habe.
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schlechtesten Truppen entgegen, die ich schlage; ebenso sieben Tage darauf 2000 andere, und nach zwanzig Tagen 4000. Wenn ich solche Thaten verrichte, lverden mir^die Babylonier ihre Stadt bergeben." Es geschah alles so, wie Zpyrus gesagt, und dieser lie die Perser in die Stadt. Der König machte ihn zum Statthalter von Babylon.
Dagegen hatte Dareios Zug gegen die Scythen an der unteren Donau und im heutigen Sdruland keinen Erfolg.
Jer Zug gegen die Scythen. Er zog mit 700 000 Mann der den thracischen Bosporus (Strae von Konstantinopel) nach Europa, während er die von den griechischen Stdten Kleinasiens gestellten Schiffe nach der Donau sandte, um eine Brcke darber zu schlagen. Nach dem bergang der den Strom lie er die Griechen zur Bewachung der Brcke zurck, indem er ihnen einen Riemen mit 60 Knoten gab, mit der Wei-sung, jeden Tag einen Knoten zu lsen; wenn die Tage der Knoten vor-ber wren, ohne da er wieder zurck sei, sollten sie in ihr Vaterland zurckfahren, bis dahin aber die Brcke eifrig bewachen. Die Scythen wichen aber immer vor dem andringenden Dareios zurck und verwsteten ihr Land, so da Dareios sie zu keiner Schlacht zwingen konnte. Statt der Zeichen der Unterwerfung sandte der Scythenknig einen Bogel, einen Frosch, eine Maus und fnf Pfeile; das hie: Wenn ihr nicht wie Vgel in die Luft fliegt, oder wie Muse euch in die Erde verkriechet, oder wie Frsche in die Smpfe springet, so werdet ihr durch diese Pfeile erlegt werden." Dareios mute endlich wegen Mangels an Lebensmitteln mit bedeutenden Verlusten zurckkehren. Inzwischen hatten die Scythen die Wchter der Brcke ausgefordert, dieselbe abzubrechen. Miltiades aus Athen, einer der Wchter, riet zu, weil durch den Untergang des Dareios die Griechen in Asien frei wrden; aber Histiaus, Statthalter von Milet war dagegen, um seine eigene Macht zu erhalten, und rettete dadurch den König und den Rest des Heeres. Miltiades aber begab sich nach Athen.
Damit war die erste Veranlassung zur feindseligen Berhrung zwischen dem Osten und dem Westen, zwischen Persern und Griechen, gegeben.
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Extrahierte Ortsnamen: Donau Konstantinopel Europa Donau Athen Asien Athen
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deren Eingeweide die Priester untersuchten. Ward das Opfer als fehler-frei befunden, so wurden die Fragenden, einen Lorbeerkranz auf dem Haupte, in das Innere des Heiligtums gefhrt, wo der Gott seine Weis-sagungen offenbarte. Die Pythia nahm nach vorausgehenden Waschungen und Fasten mit Widerstreben auf dem Dreifu Platz. Bald geriet sie durch die aus dem Schlnde aufsteigenden Dnste in Verzckung. Nach langem Kampfe stie sie Tne und Worte aus, die meistens nur den Priestern verstndlich waren und von diesen in Versen niedergeschrieben wurden. Die Orakel waren oft dunkel und doppelsinnig.
3. Aelteste Geschichte. Götter- und Heldensagen.
Die ltesten Bewohner Griechenlands hieen Pelas ger. Sie besaen bereits eine gewisse Bildung, trieben Ackerbau und Vieh-zncht und bauten in den fruchtbaren Thalebenen Burgen mit ge-waltigen (kyklopischen) Mauern. In der Folge traten sie als Hellenen auf und scheiden sich in die vier Hauptstmme der Aoler, Dorier, Jnier und Acher. Wie durch gemeinsame Abstammung und Sprache, so wurden diese Stmme, die oft untereinander uneinig waren, auch durch die Teilnahme an den Nationalfesten und Spielen zum Bewutsein ihrer Stammes-einheit gefhrt. Unter diesen Volksfesten waren die berhmtesten die olympischen, die bei der Stadt Olympia gefeiert und nach derselben genannt wurden. Zu diesen Festspielen eilten Teilnehmer und Zuschauer aus allen griechischen Staaten herbei; hier wurden Freundschafts-, Geschfts- und Familienverbinduugen geschlossen; Redner, Dichter und Geschichtschreiber trugen ihre Leistungen vor, und Maler stellten ihre Gemlde zur Schau. Sie wurden immer nach vier Jahren, in jedem fnften Jahre, gehalten, und dieser vierjhrige Zeitraum hie Olympiade.
Die olympischen Kmpfe. Zu dem ursprnglichen Wettlause, der immer die Hauptsache blieb, kamen hinzu der Ring- oder Faust-kmpf, das Werfen mit dem Diskos, einer schweren eisernen Scheibe, die im Bogen nach einem Ziele hingeworfen wurde, der Sprung und das Werfen mit dem Wurfspeer. Diese fnf Arten bildeten den Fnfkampf (Pentathlon). Auch Wettrennen zu Ro und zu Wagen sanden statt. Bei dem Fnfkampfe gab es oft grliche Verwundungen,
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